Förderung des Handwerks

Die Förderschwerpunkte der Landesregierung für das Handwerk umfassen Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Bildung sowie der Förderung der Betriebs- und Exportberatung für Handwerksbetriebe.

Zuschüsse zur Errichtung und Modernisierung von überbetrieblichen Berufsbildungsstätten

Die überbetrieblichen Berufsbildungsstätten (ÜBS) sind unverzichtbare, die betriebliche Ausbildung und Berufsschule ergänzende Einrichtungen der dualen Berufsausbildung. Dort findet zum einen überbetriebliche Lehrlingsunterweisung und damit die Grundausbildung im Handwerk für alle Auszubildenden statt. Außerdem wird in den ÜBS auch berufliche Fort- und Weiterbildung und Berufsausbildungsvorbereitung gelehrt. Moderne ÜBS mit allen technischen Möglichkeiten sind das Aushängeschild für die Leistungsfähigkeit und die Vielfältigkeit des Handwerks. Die Finanzierung der überbetrieblichen Lehrlingswerkstätten erfolgt grundsätzlich mit Bundes - und Landeszuschüssen und einem Eigenanteil der Träger der Bildungseinrichtungen. Meist sind dies die Handwerkskammern.

Zuschüsse zu überbetrieblichen Aus - und Fortbildungsmaßnahmen im Handwerk – überbetriebliche Lehrlingsunterweisung

Die Förderung der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) nimmt im Rahmen der gesamten Handwerksförderung einen hohen Stellenwert ein. Die Berufsausbildung im deutschen Dualen System ist der Ursprung für die gute Ausbildung der Fachkräfte im Handwerk und die im Verhältnis zu anderen europäischen Staaten geringe Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland. In den überbetrieblichen Lehrlingswerkstätten werden die praktischen Fertigkeiten vermittelt, die gerade mit der zunehmenden Spezialisierung insbesondere von kleinen und mittleren Betrieben nicht immer geleistet werden können. Die ÜLU ergänzt somit die fachpraktische Ausbildung im Betrieb. Die Lehrgänge werden durch Bund, Land und die Ausbildungsbetriebe finanziert.

Betriebsberatung

Die Betriebsberatung ist ein wichtiges Instrument zur Verbesserung der Leistungs - und Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Handwerksunternehmen. Sie stärkt auch die Bereitschaft zur Existenzgründung. Deshalb fördert das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau die Arbeit der betriebswirtschaftlichen und technischen Betriebsberatungsstellen des Handwerks und der Beratungsstelle für Formgebung mit jährlichen Landeszuschüssen. Die Beratungsstellen bieten ein umfangreiches Angebot, das Existenzgründer und bestehende Handwerksbetriebe kostenlos in Anspruch nehmen können. Das Themenangebot umfasst u.a. Unternehmensführung , Existenzgründung, Betriebsübernahme, Fachkräftesicherung, Schwachstellenanalyse, Finanzierung, Förderprogramme und Marketing.

Exportberatung

Das Land fördert auch Außenwirtschaftsberaterinnen und Außenwirtschaftsberater, die ebenfalls in den Handwerkskammern angesiedelt sind, und sichert somit die kostenlose Beratung insbesondere kleinerer und mittlerer Handwerksbetriebe in grenzüberschreitende n Fragen. Die Unternehmen können Informationen zu möglichen Außenwirtschaftsaktivitäten erhalten, über aktuelle Marktsituationen und über nationale und europaweite Finanzierungsmöglichkeiten. Darüber hinaus geben die Berater wichtige Hinweise für die Organisation von Messebeteiligungen und führen bei Bedarf auch Seminare zu handwerkstypischen Exportfragen durch.

Digitalisierungsberater im Handwerk

Die zunehmende Digitalisierung des gesamten Geschäftsalltags ist aktuell eine der größten Herausforderungen für das Handwerk. Um sich im Wettbewerb behaupten zu können, ist es wichtig, die Digitalisierung in allen Geschäftsprozessen im Unternehmen fest zu etablieren und die Fachkräfte in den Betrieben entsprechend darauf einzustellen. Das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau unterstützt die Handwerksbetriebe bei diesen Herausforderungen. Die Digitalisierungsberater, die in die Handwerkskammern angesiedelt sind, beraten vor Ort insbesondere kleine und mittelständische Handwerksbetriebe in allen Fragen der Umstellung auf digitale Prozesse kostenfrei und niedrigschwellig und unterstützen bei der Implementierung digitaler Elemente in den Betrieb. Neben neuen Geschäftsfeldern und Absatzmärkten geht es bei der Digitalisierung in den Betrieben aber auch um das Thema Nachwuchs - und Fachkräftesicherung. Mit der Einrichtung von Homepages / Karriereportalen u.ä. wird den Betrieben geholfen, Nachwuchs - und Fachkräfte zu finden.

Handwerk Attraktiv

Fachkräftesicherung ist eine der wichtigsten Aufgaben des Handwerks. Daher bietet die Handwerkskammer der Pfalz federführend in Kooperation mit den Handwerkskammern, Koblenz, Rheinhessen und Trier das Projekt „Handwerk attraktiv Rheinland - Pfalz“ an. Das Projekt wird durch das rheinland - pfälzische Wirtschaftsministerium gefördert. Handwerksbetriebe, die ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und ihre Außendarstellung als attraktives Unternehmen verbessern wollen können so kostenlose Beratung zur Mitarbeiterakquise, Bindung der Mitarbeiter und Karriereplanung für Beschäftigte bekommen. Auch Einzelcoaching ist möglich. Hierbei ergänzt das Projekt die bereits bestehenden Beratungsangebote der Handwerkskammern. „Handwerk attraktiv Rheinland -Pfalz“ unterstützt die Vielfalt im Handwerk: Das Potenzial junger Menschen, von Frauen und älteren Mitarbeitern und Menschen mit Migrationshintergrund soll stärker genutzt werden.